Und nochmal ein Neuer

Und nochmal ein Neuer

Beitragvon FliegerStefan » Sa 9. Jan 2016, 21:08

Hallo SD-1 Erbauer und Piloten,

zuerst möchte ich mich vorstellen:
Ich heiße Stefan, bin 47 Jahre alt, verheiratet, drei Kinder, wohne am Rand des nördlichen Schwarzwaldes und habe mir ebenfalls eine SD-1 gebaut.
Bin seit 1983 Segelflieger, flog bzw. fliege auch noch Drachen, Gleitschirm, verschiedene ULs und auch Motorsegler. Zuletzt hatte ich zusammen mit einem Fliegerkumpel einen alten Avid Flyer mit dem 582-er Rotax.
Meine fliegerische Heimat ist der Segelflugplatz Haiterbach-Nagold.

Die wenigsten von Euch werden mich kennen. Leider konnte ich auch nur einmal zum SD-1 Treffen kommen; das war in Beilngries.

Ich habe schon im Frühjahr 2013 den Rohbau von Dirk übernommen, musste also nicht bei Null anfangen zu bauen. Dirk hat innerhalb einem halben Jahr aus dem Materialbausatz einen tipp topp sauber gebauten Rohbau incl. Rohbauabnahme auf die Beine gestellt.

Bei mir ging es dann leider viel langsamer weiter. Es dauerte bis Dezember 2015, dann war das Fliegerle endlich fertig. Der Bau selbst war die reinste Freude. Viel schwieriger dagegen war die richtige Balance zwischen Flieger bauen und Familienleben zu finden. Meine Familie ist zum Glück leidensfähig und geduldig.

Mein Fliegerle hat die Werk-Nr. 089, Spornrad-Fahrwerk und die Vollsicht-Kabinenhaube. Als Motor habe ich mich für den Hirth F23 entschieden. Bei der Antriebsfrage ging es mir vor allem um gute Start- und Steigleistungen und eine einfache, überschaubare Motorentechnik mit möglichst wenig „Geraffel“. Zudem habe ich bisher eigentlich durchweg gute Erfahrung mit 2-Taktern gemacht (ja selbst mit denen von Hirth) und kenne mich auch ganz gut damit aus.

Die Oberfläche vom Fliegerle habe ich eher unkonventionell gelöst. Alle Oberflächen sind mit ganz dünnem 55-er Glas belegt und zuletzt mit Car-Wrapping-Folie überzogen. Ihr könnt jetzt gerne die Hände über dem Kopf zusammen schlagen, aber das sieht wirklich gut aus und das Gewicht ist recht genau vorherbestimmbar. Bei unserem Vereins-Motorsegler haben wir das an den Flügelnasen auch so gemacht und sehr gute Erfahrung damit gemacht. Wetterschutz übernimmt das GFK, die Folie dient nur der Optik. Falls Bedarf besteht kann ich gerne genauere Auskunft darüber geben.

Den Erstflug habe ich selbst gemacht, das war schon ganz schön spannend. Hat alles prima geklappt und meine Begeisterung ist groß. Das Ding geht mit dem starken Motor ab wie die Feuerwehr!
Dank des genial guten Wetters über Weihnachten konnte ich bisher schon 25 Starts und 12 Stunden fliegen. Die SD-1 fliegt sich traumhaft schön, hängt herrlich agil und direkt an den Rudern; so macht das Fliegen Spaß!!
Bis auf Probleme mit dem Auspuff und eine leichte Unruhe auf dem Höhenruder gibt es keine größeren Schwierigkeiten. Der Motor läuft bei Reisedrehzahl einwandfrei, im unteren Leistungsbereich wird er etwas rau und im Standgas schüttelt er leider mächtig.

Momentan ist der ganze Flieger bis auf das Kennzeichen noch ganz weiß. Irgendwann in absehbarer Zeit ???? möchte ich noch etwas farbliches Design drauf bringen.

Ich bin gespannt, ob ich in nächster Zeit den Einen oder Anderen von Euch beim Fliegen treffe.

Wer mal einen AusFLUG in den Schwarzwald machen möchte, unser Platz ist nach vorheriger Absprache frei für alle Ultraleichten anzufliegen, natürlich auch für Motorsegler.

Viele Grüße

Stefan D-MSWA

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FliegerStefan
 
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Und noch ein weiterer Neuer

Beitragvon Eckklippe » Sa 26. Mär 2016, 20:30

Hallo SD-1 Crew,

nachdem ich endlich den Erstflug mit meiner eigenen SD-1 absolviert habe, wird es Zeit mich hier mal blicken zu lassen...

Ich war leider nicht so cool mir mein Flugzeug selbst zu bauen, habe es fix-fertig bei Uwe gekauft.
Meine SD-1 (D-MYXL) ist zur Zeit noch auf der Homepage von Uwe zu sehen, eine kurze Zusammenfassung:
-Flugfertig gekauft im Jahr 2015
-von Tim-Peter noch im Dezember eingflogen
-Erstflug aufgrund des Wetters erst mitte März.
-Kohler-Motor mit Helix-Propeller
-Spornrad Fahrwerk
-Standard Haube
-erste XL in Deutschland
-Instrumentenbrett mit extra Beinfreihheit und kleinen Instrumenten, welches Igor für mich realisiert hat
-gelagert wird das Flugzeug im Planen-Anhänger, auch gekauft.
-mein Heimatflugplatz ist das Klippeneck, welches mit 980m das höchste Segelfuggelände Deutschlands ist, der Motor
packt die Höhe ganz gut allerdings war die Temperatur auch bisher nur bei ca.10 Grad Celsius.
-bis jetzt habe ich etwa 4 Stunden auf der Uhr, klappt soweit ganz gut und bin damit zufrieden.

Für alle die noch bauen oder warten,hier noch ein paar kurze Filmclips.
Erste Rolltests im Nieselregen:
https://vimeo.com/152479723

Erste Flug-Eindrücke aus dem Cockpit:
https://vimeo.com/159713290

Grüße aus Süddeutschland,
Michael
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Re: Und nochmal ein Neuer

Beitragvon love-is-life » Fr 29. Jul 2016, 07:54

Hallo Flieger Stefan,
Freut mich zu sehen, dass "meine alte" SD1 in die Luft gekommen ist. Hast Du hübsch hinbekommen.
Darf ich fragen welches Leergewicht du jetzt erreicht hast?

Ich möchte jetzt zum Herbst / Winter ein neues Projekt starten. Es soll auf jeden Fall in der neuen "120 kg Klasse" plaziert sein. Eine mögliche Option, wenn denn machbar, wäre nochmal eine SD1 in ganz leicht.

Andere Optionen wären:
Airbike ( ich glaube derzeit keine Bausätze erhältlich, da in USA und UK die Lieferanten nicht mehr mitmachen. Ausserdem 120 kg Zulassung für mich noch unklar)
Fisher FP202 ( Bausätze verfügbar, 120 kg bestimmt auch nicht einfach, Zulassung für mich noch unklar, aber müsste eigentlich gehen, da DAeC Gerätekennblatt vorliegt zwar ohne Hirth 33)
Sherwood Kub ( laufen wohl noch technische Modifikationen)

Zurück zur SD1:
Es wäre Klasse, wenn Ihr mir Eure Leergwichte nennen könntet zusammen mit der Info über die Ausrüstung (Motor, Instrumente, Radverkleidung, etc) gerne auch per PN.
Es gibt wohl schon eine Maschine mit der 120 kg Zulassung. Vielleicht liesst derjenige ja hier mit. Ich würd mich freuen mit ihm in Kontakt zu kommen.

Vielen Dank für Eure Infos schon mal im Voraus und viele Grüße
Dirk
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Re: Und nochmal ein Neuer

Beitragvon FliegerStefan » Mo 1. Aug 2016, 20:25

Hallo Dirk,

schön dass Du wieder ein neues Projekt starten willst. Egal was es wird, es wird genial gut; das steht fest.

Mein Fliegerle hat schon ordentlich Pfunde auf den Rippen. Bei der Stückprüfung Ende letzten Jahres waren es 135kg. Darin enthalten:

• Hirth F23, Doppelzündung, „schwere“ Kurbelwelle (+2kg??) für etwas mehr Laufruhe im niedrigen Drehzahlbereich. Normaler Stahl-Auspuff und Nachschalldämpfer. Elektrische Zusatz-Benzinpumpe mit Bypass.
• Magnum Rettung hinter dem Sitz (es scheint zwischenzeitlich auch ein leichteres RG zu geben).
• Fahrt-, Höhe-, Vario als klassische 80mm Rundinstrumente (sau schwer, dafür gebraucht viel billiger zu bekommen und robuster als die 57mm. Doppel EGT digital und CHT analog, Kompass, TinyTach, KRT2, großes Zündschloss, viele el. Leitungen mit ordentlich Querschnitt (Wahnsinn was da für Bündel zusammen kommen).
• Startakku LiFePo4 8400mAh (1200g, halb so groß würde ausreichen) und Akku-Überwachung von den Modellfliegern.
• Sitzkissen
• Aveo LED Strobes in den Randbögen. Die sind zwar recht leicht, aber alleine die langen Zuleitungen mit ausreichend Querschnitt wiegen schon wieder….
• Radverkleidungen lackiert.
• Vollsicht-Kabinenhaube. Wiegt geschätzt mindestens 500g mehr, würde ich aber sofort wieder verbauen, sieht einfach besser aus und die Sicht ist wie im Segelflieger.
• Oberflächen kompl. mit GFK beschichtet und dann mit Car-Wrapping-Folie weiß gemacht (da gibt es einen Artikel dazu).
• Verstärkungsleisten hinten im Rumpf in den Feldern (stammen noch von Dir), ebenso doppelte Anzahl Halbrundspanten und Balsa-Verstärkungsleisten oben im Rumpfrücken wegen Griff-Festigkeit beim Schieben.
• Alle Nasenleisten aus Balsa „extra hart“ anstelle dem butterweichen Schaum. Überlaminiert mit 2x 110-er Gewebe.
• Übergang Rumpf-SLW ebenfalls mit 110-er anstelle dem 80-er.
• Leichteres Alu-Spornrad.
• Gewindebuchsen und Führungshülse in beiden Flügeloberseiten, um eine Gewindestange als Haltegriff zur Flügelmontage einschrauben zu können. Dient auch zum Verzurren (einfach Spanngurt um die Gewindestangen herumführen, nach vorne über die Nasenleisten nach unten zum Erdanker spannen). Deine Monster-Ösen auf der Flügelunterseite habe ich wieder ausgebaut, die waren dann doch etwas arg schwer.

Mehr fällt mir im Moment nicht ein.

Wenn man ganz von Beginn an wirklich auf das Gewicht achtet, keine Verstärkungen einbaut, einfache Instrumentierung wählt, ganz leichte Lackierung macht (nix GFK und Folie), und natürlich einen leichteren Antrieb wählt (B&S??), könnte ich mir schon vorstellen, dass die 120kg erreichbar sind.
Anfangen würde ich bei der Holzauswahl. Das Sperrholz im Bausatz war komplett dicker wie Sollmaß. Soll 1mm hatte so 1,2 – 1,3mm, das 0,8-er so etwa 1mm. Das sind schon alleine min. 20% Mehrgewicht bei den Sperrholz-Oberflächen. Mein eigenes, „echtes“ Flugzeugsperrholz hat ganz genau die Soll-Dicke, kostet halt inzwischen richtig viel Geld!
Die Klebungen zwischen Sperrholz und Schaumstoff können meiner Meinung nach mit stark Micro-angedicktem Dickharz gemacht werden, Baumwollflocken und Thix ist viel zu schwer dafür. Die Klebefestigkeit liegt trotzdem ganz sicher über der Festigkeit vom Schaum (Spacek fragen wegen Freigabe??). Alle anderen Verklebungen auf keinen Fall mit Micro!!

Zum Thema Airbike kann ich nichts sagen, grundsätzlich eine tolle Sache, würde mir schon auch gut gefallen. Musst halt beim Fliegen die Hose in die Socken stopfen, sonst fangen die aufgeblähten Hosenbeine Wespen oder anderes Fiechzeug ein (habe ich in meinem Scheibe-Uli erlebt, muss nicht wieder sein).

Die FP202 Koala hatte ich auch schon mal für ein paar Jahre in Haltergemeinschaft. Grundsätzlich ein klasse Flieger. Fliegt wirklich schön. Kannst Du aber mit einer SD-1 nicht vergleichen.

Auf- und Abbau geht nur zu zweit, dauert mindestens doppelt so lange wie bei der SD-1, hat viele verlierbaren Kleinteile, die garantiert mal runterfallen und im Gras verschwinden (genau dieses Teil liegt nicht mehr als Ersatz im Hänger ….).
Wir hatten den Hirth 2704 mit dem riesigen Neuform-Prop drauf. War mit Abstand der leiseste Flieger weit und breit. Leistung war ausreichend. Steigen je nach Laune etwa 2m/s, Reise so um die 80km/h. Verbrauch etwa 7-8l/h. Flüge immer gegen den Wind planen, sonst wird es mit dem Heimkommen knapp.
Mit der SD-1 fliege ich etwa doppelt so schnell beim gleichen Verbrauch.

Aber eine Koala auf 120kg zu bekommen? Unsere wog um die 180kg! Das wären 60kg zum Abspecken. Wir hatten die Nummer 3 von Josef Wacher. Der Wachter hatte schon „ein paar kleine Verstärkungen“ eingebaut, um die Maximalmasse auf 270kg zu erhöhen. Das Fahrwerk war Stahlrohr verschweißt und nicht Alu genietet wie original. Die Reifen waren viel größer (vom Schubkarren). Das summiert sich dann schon auf.

Das Problem an den „großen“ Fliegern wie Airbike oder Koala sind vor allem die im Vergleich zur SD-1 sehr großen Oberflächen, die auch bei ganz leichter Bespannung einfach Gewicht bringen. Selbst ein einfacher Scheibe-ULI schafft es nur gerade so eben auf die 120kg (gut, der hat heutzutage auch einen B&S drin).

Wie auch immer, die Sache mit den 120kg ist schon interessant. Wenn ich heute mit der SD-1 frisch beginnen würde, wären die 120kg auf jeden Fall das Ziel.

Lass von Dir hören

Gruß aus dem Schwarzwald

Stefan
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